Am Abend des 14.2.2023 wurden bei Bauarbeiten im Raum Frankfurt vier wichtige Glasfaserkabel durchtrennt, die für die Internet-Versorgung des Raumes Frankfurt Nord essentiell sind.
Auswirkungen des Disasters
Dadurch war auch die IT der Lufthansa betroffen und somit die Flüge vom Flughafen Frankfurt.
Die Logistikfirma Lufthansa Cargo musste kurzfristig einen Annahmestopp für Sendungen veranlassen. Dadurch wurden sicher einige Unternehmen mit verspäteten Lieferungen in eine Notsituation gebracht, obwohl sie nicht direkt betroffen waren.
Alle Beteiligten arbeiten mit Hochdruck an einer schnellen Lösung und prüfen weitere Details. Die Wiederherstellung aller relevanten IT-Systeme wird einige Zeit in Anspruch nehmen, da sie nur schritt-weise wieder hochgefahren werden können.
https://www.dsv.com/de-de/ueber-dsv/presse/news/de/2023/02/230216_it_outage_lh
Lufthansa Cargo hatte zunächst einen sofortigen Annahmestopp für Frachtsendungen insbesondere an den Flughäfen Frankfurt und München erlassen. Dieser Annahmestopp wurde nun dank erster Stabilisierungsmaßnahmen wieder aufgehoben. Aufgrund der hohen Auslastung des Systems ist jedoch weiterhin mit Bearbeitungs- und Transportverzögerungen zu rechnen.
Außerdem gilt ein sofortiger weltweiter Buchungsstopp für Frachtsendungen nach und über Frankfurt und München bis einschließlich 17.02.2023.
Aber auch Reisende waren davon betroffen:
Die Systeme für Check-In und Boarding funktionierten nicht mehr. Daher kam eszu vielen Ausfällen und Verspätungen von Flügen. Betroffen war aber nicht nur der Flughafen Frankfurt, sondern auch andere Flughäfen, wie z.B. München
Lessons Learned:
Als Unternehmen, das von Logistik-Prozessen abhängig ist, muss man
- Alternative Logistiker zur Verfügung haben
Bei schon in Versand befindlichen Dingen ist es natürlich schwer, diese umzuleiten. Aber zukünftige Lieferungen, wenn die Störung länger dauert, kann man alternativen Logistikern übergeben - Kommunikation an die Kunden vorbereiten
Für eine Fluglinie wie Lufthansa ist es essentiell, redundante Anbindungen über unterschiedliche Anbieter (es waren nur die Kabel eines Providers betroffen) zu haben.
Für alle anderen Unternehmen ist es ebenso wichtig, sich Alternativen zu ihrem vielleicht einzigen Internetanschluss zu überlegen:
- Mobilfunkrouter (wobei auch der Mobilfunk z.T. ausfiel)
- Home-Office
- Redundante Internet-Anbindung über 2 Provider
Wie immer ist es davon abhängig, wie ich mit einem Ausfall von 1, 4, 8 Stunden oder mehreren Tagen umgehen kann und was das für meine Prozesse bedeutet.
Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.