Wie in meinem Beitrag von Ende März diesen Jahres berichtet, durchlief der Traditionsbetrieb VARTA Batterien eine Cyberattacke. Schon damals war die Lage aufgrund der schwankenden Auftragslage nicht einfach und das benötigte Geld konnte zwar bereitgestellt werden, aber zog natürlich Konsequenzen in Produktion und Innovation nach sich. (https://was-tun-wenn.at/blog/2024/03/31/cyberattacke-auf-varta/)
Jetzt spitzt sich die Lage zu: ein Sanierungsverfahren läuft und es scheint so, als ob Kleinanleger um ihre Investition bangen müssten.
Mein Leitspruch: “Erstens kommt es anders, und zweitens, als man denkt”.
Genau das dürfte auch VARTA passiert sein. Einige “mutige” Investitionen, kein ausgereiftes Risikomanagement und keine Business Continuity Planung, haben zur aktuellen Lage geführt. Durch die überhasteten Investitionen und die schnelle Expansion nahm man das Geld aus der “Kriegskasse”, die man für die Abwicklung des Cyberangriffes gebraucht hätte. Dadurch, dass es keine gute Risikoanalyse bei den Investitionen und der Marktentwicklung gab, steuerte man auf eine Sackgasse zu. (https://www.boersennews.de/nachrichten/artikel/boersennews/varta-aktie-im-fokus-drohende-insolvenz-und-cyber-attacke/4523257/)
Lessons Learned
Als Unternehmen muss man laufend eine Risikoanalyse machen:
- Wie entwickelt sich der Markt?
- Ändern sich die Anforderungen der Kunden?
- Habe ich genügend/die richtigen/verlässliche Lieferanten?
- Habe ich die richtigen und ausreichend Mitarbeiter?
- Wie entwickelt sich die Branche?
- Gibt es neue Technologien? (siehe seinerzeit Nokia/Kodak)
- Sind meine Leistungen noch up-to-date? (siehe Künstliche Intelligenz)
- Welche Einflüsse kommen aus meinem Umfeld?
- Gibt es (geo)politische Veränderungen?
- Gibt es neue Gesetze?
- Entwickelt sich die Gesellschaft anders als meine Branche (siehe Generationenwechsel)
- Stehen wir vor einem Wirtschaftsauf- oder abschwung?
- Wie ist die Zinslage?
- Ändert sich das Klima?
- Gibt es veränderte Verkehrsbedingungen?
- u.v.a.m.
- Was sind meine Kronjuwelen (Daten, Patente, wichtige Mitarbeiter, wichtige Standorte,…) und müssen daher besonders geschützt werden?
Wer sich diese Analyse nicht mindestens 1x im Jahr zu Herzen nimmt, wird irgendwann vor den Trümmern seiner Existenz stehen.
Gerne unterstütze ich bei diesem Prozess, weil er auch zum Notfallhandbuch gehört.
Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.