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Mein “Lieblingsszenario” ist wieder mal eingetroffen. Jedes Mal, wenn ich erzähle, dass “ja nur ein Bagger vor der Tür die Strom- oder Internetleitung durchtrennen muss”, schauen mich die Leute ungläubig an.

Erstens ist es mir in einer meiner früheren Arbeitsstellen schon passiert, zweitens höre ich das immer wieder mal, dass aufgrund von Bauarbeiten sowas passiert ist und drittens: Hier quasis schwarz auf weiß:

Nach einer Panne bei Bauarbeiten ist es bei den Landesbehörden in Nordrhein-Westfalen zu einem größeren Internet-Ausfall gekommen. Die Webseiten etwa von Landesumweltamt, Polizei, Statistischem Landesamt, Justiz und einigen Ministerien waren am 10.2.2023 über Stunden nicht erreichbar. Auch die Mail-Kommunikation war unterbrochen. Ein Bagger habe auf der Düsseldorfer Königsallee auf einen Schlag 17 Glasfaserkabel durchtrennt, sagte ein Telekom-Sprecher am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Am frühen Abend gegen 17.30 Uhr waren die Webseiten etwa von Polizei, Gerichten und Ministerien und der Landesbehörden wieder weitgehend erreichbar. Ein Sprecher von IT.NRW, dem Technik-Dienstleister des Landes, sagte, es sei dafür eine Notlösung gefunden worden. Aber der Schaden sei noch nicht behoben. Teilweise waren auch die Telefonie und die Telearbeit betroffen. Wie die Telekom auf ihrer Webseite mitteilte, ereignete sich der Vorfall gegen 11.00 Uhr.

Die Telekom konnte am frühen Abend noch keine Entwarnung geben. Es gebe noch keine Bestätigung, dass der Schaden behoben sei, sagte eine Sprecherin. Betroffen waren demnach 15.000 Kunden und zehn Mobilfunkstationen. Es müssten mehrere Ersatzkabel verlegt werden. Das werde mehrere Stunden in Anspruch nehmen, hatte es zuvor geheißen.

Ein Telekom-Sprecher sagte am Nachmittag, die Ersatzkabel würden voraussichtlich erst am späten Freitagabend gegen 22.00 eintreffen. 20 Monteure seien vor Ort und würden zur Not die ganze Nacht durcharbeiten, bis die Störung behoben sei. Wann dies der Fall sein werde, sei aber noch unklar.

zeit.de 10.2.2023

https://www.zeit.de/news/2023-02/10/internet-ausfall-bei-nrw-landesbehoerden

Lessons learned:

“Es sei eine Notlösung gefunden worden…”. Wenn ich dann erst suchen muss, dann hat man als Firma echt ein Problem! Die Auswirkung: Die Ämter waren 6,5 Stunden nicht erreichbar. Jetzt kann man natürlich sagen, ob das bei Landesämtern so wichtig ist. Aber es war auch die Landesstelle der Polizei betroffen. Und wenn gleichzeitig in NRW ein größerer Krisenfall eingetreten wäre, hätten die Landesbehörden nicht angemessen reagieren können!

Ich behaupte mal, dass man innerhalb von 2 Stunden eine solche Situation mit einer Ausweichlösung im Griff haben sollte. Und wahrscheinlich geht das sogar noch schneller, wenn man richtig vorbereitet ist.

Standard ist heutzutage meistens, dass neben der Glasfaseranbindung noch zumindestens ein 5G-Router dort steht um Internetzugang zu haben. Das Problem hier: Auch der Mobilfunk war von dem Ausfall betroffen. Deshalb legt man Glasfaserkabel in der Regel von 2 Anbietern und 2 Seiten in ein Gebäude – vor allem bei kritischer Infrastruktur.

Ich würde dort gerne mal das Notfallhandbuch erstellen. Wer also von euch Kontakt zur Düsseldorfer Landesbehörde hat, darf sich gerne mit mir in Verbindung setzen 🙂

Thomas Laszlo
Thomas Laszlo

Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.

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