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Nicht das erste und wohl nicht das letzte Unternehmen….

Der Fahrradhersteller Prophete ist bei Sparfüchsen im Bereich Lastenfahrrad durchaus bekannt. Sie bieten günstige Lasten- und eBikes vor allem über diverse Diskont-Einzelhändler wie Lidl oder Aldi an.

Im November wurde das Unternehmen Opfer einer Cyberattacke, die den Betrieb 3-4 Wochen komplett lahmgelegt hat. Welche Umsatzeinbußen und parallel weiterlaufende Kosten das verursacht, kann man sich denken. Dadurch, dass das Unternehmen aufgrund von Lieferengpässen im Bereich elektronischer Chips (für die eBikes) schon finanzielle Probleme hatte, war das Ende der Möglichkeiten bald erreicht.

Damit aber nicht genug: Prophete ist Teil einer Gruppe von Fahrradherstellern unter dem Dach der Cycle Union, die ebenso Insolvenz anmelden musste. Beide Betriebe hatten 2018 noch rund 450 Mitarbeiter*innen, der Umsatz lag bei 150 Millionen Euro.

Der Masseverwalter Dr. Sack: “Ende November ist das Unternehmen von Hackern angegriffen worden. Für drei bis vier Wochen lag dadurch das Unternehmen still.” Die damit einhergehende Verluste habe das offenbar bereits finanziell angeschlagene Unternehmen nicht mehr bewältigen können, da auch das Geschäftsjahr 2021/2022 wohl eher schlecht für Prophete lief. Das schlechte Geschäftsjahr führt Sack auf unterbrochene Lieferketten zurück, eventuell also die Chipkrise. Dazu heißt es: “Es hat erhebliche Probleme in der Beschaffung gegeben, was sich dann wiederum auf Absatz und Umsatz ausgewirkt hat.” Der Angriff auf die IT im vergangenen Jahr, sei dann der “Tropfen, der das Fass zum Überlaufen” gebracht habe.

Lessons learned:

  1. Es gibt keine 100%ige Sicherheit
  2. Genügend Eigenmittel und Liquiditätsmanagement ist der Schlüssel für stabile Unternehmen in schwierigen Zeiten
  3. Auch eine “große” Muttergesellschaft kann durch die Insolvenz einer Tochterfirma in Schieflage geraten

Diese Punkte haben jetzt zwar nicht zwingend mit einem Notfallplan zu tun, aber mit dem Risiko-Management. Wenn man das Risiko einer Cyberattacke heute falsch bewertet, dann kann das, bei ansonsten schon schwierigen Situationen, schnell zum Aus der Gesellschaft führen. Eine Neu-Bewertung der Risiken muss mindestens 1x im Jahr erfolgen.

Thomas Laszlo
Thomas Laszlo

Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.

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