In Deutschland hat ein großes Möbelhaus aus der Not eine Tugend gemacht.
Aufgrund eines schweren Unwetters wurde beim Möbelhaus Höffner in Hamm (NRW) sowohl das Lager, als auch die Ausstellungsfläche überschwemmt. Nach einer solchen Überschwemmung bleibt meist viel Schmutz und Schlamm zurück. Damit man die Reinigung schnell durchführen kann, ist es natürlich besser, wenn man eine freie Fläche hat. Die Reinigungsmaschinen brauchen auch Platz zum manövrieren. Es müssten daher die Möbel und der Lagerbestand ständig hin- und hergeschoben werden. Wenn die Möbel “aus dem Weg” wären, würde das am besten sein.
Daher kam die Idee, einen Sonder-Abverkauf zu machen, damit mehr Möbel verkauft werden. So hat man wieder Platz, wenn die Möbel von den Kunden abgeholt werden oder ausgeliefert werden. Zwar sinkt der Gewinn, aber der Umsatz steigt und zusätzlich sinken die Reinigungskosten, weil es schneller geht.
Lessons learned:
Dieses Vorgehen schlage ich auch immer meinen Kunden vor, wenn wir über das Thema Vorgehen bei Unwetter, Brand oder ähnlichem reden. Viele Kunden warten beim Kauf von “größeren” Anschaffungen lieber auf Sonderaktionen.
Einige weitere Beispiele, die ich mit meinen Kunden aus verschiedenen Branchen bespreche:
- Gastronomie:
- Weitergabe/Verkauf von verderblichen Waren an benachbarte Restaurants
- Gutscheine für Gäste um in benachbarten Restaurants zu essen
- Lebensmittelhandel:
- Weitergabe/Verkauf von verderblichen Waren an benachbarte Händler
- Vergünstigte Abgabe an Kunden
- Handel allgemein:
- Weitergabe/Verkauf der Ware an benachbarte Händler
- Einlagerung bei benachbarten Händlern oder temporären Lagerstätten
- Produktion:
- Vereinbarung mit befreundeten Betrieben, dass man deren Maschinen-Kapazitäten nutzen kann, wenn diese sie gerade nicht brauchen.
Mein Beispiel: Ein Tischler, der von seiner Säge und Fräse abhängig ist, kann sich mit dem Tischler, der zwei Blocks weiter seine Werkstatt hat anfreunden (z. B. After-Work-Bier) und vereinbaren, dass man sich in solchen Situationen hilft. Ohne diese “Freundschaft” wird diese Möglichkeit nicht existieren!
- Vereinbarung mit befreundeten Betrieben, dass man deren Maschinen-Kapazitäten nutzen kann, wenn diese sie gerade nicht brauchen.
Lass uns über deine Möglichkeiten sprechen, um in solchen Situationen gut vorbereitet zu sein.
Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.