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Viele kennen das Problem: Marder sind kaum Sichtbar, verursachen aber jede Menge Schaden. Meist hören wir von Marderschäden bei Autos. Aber auch Dämm-Material ist bei Mardern beliebt. In Dachstühlen bauen sie ihre Nester und fressen sich nach und nach durch die Dämmung.

Ein Hotel in Hinterzarten im Schwarzwald hatte einen solchen ungebetenen Gast über viele Monate. Herausgefunden wurde das nur durch mühsame Recherche des Versicherungsmitarbeiters, einer Architektin und eines Sachverständigen. Sie wurden gerufen, weil ein heftiger Wasserschaden im Hotel aufgetreten war.

Des Rätsels Lösung war: Ein Marder fraß sich auch hier durch die Dämmung, wodurch im Winter der Frost das Bersten der Wasserleitung verursachte. Das wasser floß ungehindert viele Stunden quer durch den Dachstuhl und an mehreren Stellen im Hotel durch die Wände.

Das Hotel musste intensiv saniert werden und musste 5 Monate zusperren. Was das bedeutet, ist wohl jedem Hotelier seit Corona bewusst.

Lessons Learned:

Solche Schäden kann man nicht “verhindern”. Aber wenn wir uns die Situation des Hoteliers ansehen: Was musste gemacht werden, damit Gäste nicht vergrault werden:

  • Information der Gäste im Haus, dass sie die Zimmer nicht mehr bewohnen können
  • Hoffentlich hatte der Hotelier gute Verbindungen zu den anderen Hoteliers in der Gegend und konnte diese durchtelefonieren (Kontaktliste?) um für seine Gäste adäquate Zimmer zu bekommen
  • Information der demnächst anreisenden Gäste
  • Umbuchen der anreisenden Gäste
  • Information an Lieferanten
  • Verkauf/Vermietung von überflüssigem Lagerstand an Lebensmitteln, Hilfsmitteln/Maschinen
  • Information der Bank, dass keine Einnahmen (sondern Ausgaben) folgen
  • Abwicklung des Schadens mit Handwerkern (die man hoffentlich kennt)
  • Abwicklung des Schadens mit der Versicherung
  • Information über Social Media, Presse
  • Information der Reisepartner/Reisebüros
  • Personalbehandlung: Freistellung oder Unterbringung bei anderen Hotels
  • Welches Goodie kannst du Gästen geben, dass sie dich nicht schlecht bewerten?
  • …..
  • Nach dem Aufsperren:
    • Personal besorgen
    • Lagerbestand wieder auffüllen
    • Reisepartner/Reisebüros wieder kontaktieren
    • Social Media, Presse wieder mit guten Nachrichten fluten
    • Wie kannst du sicherstellen, dass dein Personal wiederkommt?
    • Wie lockst du Gäste nach Wiedereröffnung wieder ins Haus?

Die Liste lässt sich je nach Betrieb sicher fortsetzen. Wie man das macht?

  1. Schreib dir deine täglichen Prozesse/Abläufe/Tätigkeiten auf
  2. Schau, welche Ressourcen (Gebäude, Maschinen, Waren, Personen, Daten) du brauchst um diese Schritte durchzuführen
  3. Überlege dir, was es bedeutet, wenn diese für längeren Zeitraum nicht in Betrieb sind
    • Wie kannst du vielleicht Geld damit machen (Lebensmittel verkaufen, vermieten von Maschinen oder Wäsche,….)
    • Wie müssen Maschinen “gelagert” werden, wenn sie länger nicht in Betrieb sind?
    • Wie müssen Maschinen “reaktiviert” werden nach längerem Stillstand (Grundreinigung, Wartung, Schmieren,…)
Thomas Laszlo
Thomas Laszlo

Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.

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