Das Freibad in Netphen (Westfalen, Deutschland) musst am Montag die Badegäste überraschend nach Hause schicken. Ein Mitarbeiter aus der Schwimmbadtechnik war ausgefallen.
Mitten im Hochbetrieb um halb 5 musste das Bad seine Gäste nach Hause schicken. Die einzige Fachkraft für Bäderbetriebe fiel kurzfristig aus. Das ist jene Person, die für die Technik verantwortlich ist und somit auch bei einer Störung der Chloranlage. Da Chlor eine durchaus gefährliche Chemikalie ist, konnte das Bad ohne die verantwortliche Person den sicheren Betrieb nicht gewährleisten. (zumindest bei einem Notfall im Technik-Bereich)
Die Gäste bekamen ihr Eintrittsgeld zurückerstattet und waren durchaus verständnisvoll. Durch einen kurzfristig aufgestellten Notfallplan kann das Bad in den kommenden Tage wie gewohnt öffnen.
Lessons learned:
Personal mit speziellen Engpässen kann immer zum SPOF (single point of failure) werden, daher muss man
- entsprechend Vertreter haben
- aus dem Umfeld Personen kurzfristig dazuholen können
Letzteres dürfte für das Schwimmbad dann auch kurzfristig geklappt haben. Das war Glück. Ob die Vorbereitungen dann wirklich im Rahmen eines vorher vorhandenen Notfallplans schon getroffen waren, lässt sich nicht feststellen.
Was würde ich machen:
(Mündliche) Vereinbarungen mit den Schwimmbädern der Umgebung treffen, dass man Personal zuziehen kann – auch mit Überstunden-/Prämienbezahlung wenn nötig.
Im Notfallplan alle Telefonnummern parat haben, mit Ansprechpersonen in den anderen Bädern, sodass man kurzfristig reagieren kann.
Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.