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Am 11.1.2023 wurde es plötzlich finster im Stahlwerk. Was fehlende (Wärme-)Energie bei der Stahlproduktion bedeutet, kann man sich wohl vorstellen. Vor allem, wenn über 5 Stunden kein Strom fließt!

Grund für den Ausfall war eine Frau, die auf einen Strommast geklettert war, der den Strom für das Werk liefert. Es war aber nicht nur das Werk betroffen, sondern der ganze Umkreis, inkl. 27.000 Kunden von Sachsen-Energie.

Die Frau sollte vorerst mit Überzeugung durch die eingetroffene Polizei zur Umkehr bewegt werden. Erst im Anschluss wurde eine Feuerwehr-Einsatzgruppe gerufen, die die Frau dann barg.

Der Stahl, der fünfeinhalb Stunden in den Produktionsöfen war, kann teilweise nicht ausgeliefert werden, weil die Produktionskette unterbrochen und somit die Qualitätsanforderungen nicht erfüllt wurden.

“Die Größenordnung des Schadens wird sicherlich Richtung einer Million Euro liegen. Wahrscheinlich werden es sogar eher 1,5 Millionen Euro sein”, sagte der Geschäftsführer des Stahlwerks, Alexander Grosse, im Gespräch mit MDR SACHSEN. Es gehe darum zu ermitteln, inwieweit sich das Material, das sich in den Öfen befunden habe, nicht auslieferbar sei beziehungsweise, ob man es in der Produktion weiter einsetzen könne, erläuterte Grosse.

2019 hatte das Werk ebenfalls unter den Folgen eines Stromausfalls zu leiden. Damals lag der Schaden bei rund einer Million Euro. Laut dem Geschäftsführer sind die Auswirkungen diesmal aber gravierender. “Uns trifft es diesmal härter als 2019. Zum einen waren wir 2019 in anderen Betriebszuständen. Da hatten wir gewissermaßen Glück im Unglück. Zum anderen war der Stillstand der Produktion diesmal erheblich länger als 2019”, sagte Grosse.

Lessons learned:

Ich stelle mir die Frage, was es wohl kosten würde, eine alternative Stromleitung ins Werk verlegen zu lassen. Ist klar, dass das mit Strommasten wohl nicht möglich sein wird, weil die Nachbarn nicht zustimmen werden. Aber unterirdisch könnte das möglich sein, oder?

Klar ist, dass man, wenn man die alternative Lösung nicht parat hat, jedenfalls

  • einen guten Kommunikationsplan braucht
  • einen Wiederanlaufplan braucht
  • Liquidität braucht um die laufenden Kosten trotz fehlender Umsätze zu decken

Mein Ansatz wäre ben zu schauen, ob es möglich ist, die Stromzufuhr alternativ zu schaffen. Mit Schiffsgeneratoren wird die Menge an Strom nur schwer zu machen sein, fürchte ich.

Thomas Laszlo
Thomas Laszlo

Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.

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