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Am Samstag, dem 3.12.2022 kam es zu einem Großeinsatz der Feuerwehren in Kremsmünster. Bei der Firma Vetropack war eine Maschine in Brand geraten. Vetropack stellt Produkte aus Glas her, verwendet also “heiße Öfen” um das Glas zu verarbeiten.

Ausgelöst wurde der Brand durch Überhitzung. Durch einen Stromausfall fiel die Wasserversorgung für die Kühlanlagen der Produktionsmaschinen und Schmelzwannen aus. Ohne Kühlung funktionieren die Maschinen nicht mehr bzw. erhitzen so stark, dass sie zu brennen beginnen.

Zum Glück war nur eine Produktionsanlage betroffen. Bis die Produktion wieder starten kann, wird es noch etwas dauern. Vetropack sieht aber derzeit kein Problem bei der Lieferfähigkeit.

Bericht in den Medien:
https://www.tips.at/nachrichten/kirchdorf/blaulicht/587834-grosseinsatz-fuer-16-feuerwehren-bei-brand-in-einem-industriebetrieb-in-kremsmuenster-update

News-Eintrag auf der Vetropack-Seite:
https://www.vetropack.at/de/vetropack/aktuelles/brand-im-werk-kremsmuenster-kein-personenschaden_pub-3472/

Lessons learned:

Ich nehme an, dass die Überhitzung schon einige (viele) Minuten andauern muss, damit die Maschinen zu brennen beginnen. Sichtlich war die Notfallkette nicht optimal vorbereitet.

Das Herunterfahren der Maschinen ist natürlich immer ein Risiko, weil hier auch Material

  • unter Umständen nur mehr schwer aus den Maschinen zu bekommen ist
  • das Material wertlos ist
  • das Herunter- und Hochfahren solcher Maschinen immer mit zusätzlichen Risiken verbunden ist
  • die Kosten für den Stillstand hoch sind
  • die Zeit für das Herunter- und Hochfahren auch lang ist
  • u.U. das erste produzierte Material nach dem Wiederanlauf von minderer Qualität ist

(alles nur Vermutungen, da mir das Fachwissen in der Glasproduktion fehlt)

Für mich wären folgende Punkte zu hinterfragen:

  • Wie schafft man eine alternative Stromversorgung für die Kühlanlagen?
  • Hat die Alarmierungskette richtig und zeitgerecht funktioniert?
  • Hätte man die Maschinen zeitgerecht herunterfahren können, wenn die Alarmierung richtig funktioniert hätte?

Diese Punkte sollten durch ein Notfallhandbuch geklärt werden können.

Thomas Laszlo
Thomas Laszlo

Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.

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