Am 15.9.2024 war es plötzlich still beim Radiosender Geretsried im Raum München. Hintergrund: durch eine Cyberattacke waren alle Dateien verschlüsselt worden, vor allem die Musikdateien. Bis Ende der Woche wird der Radiobetrieb größtenteils ausfallen.
Zahlen möchte man nicht, aber die Wiederherstellung aller Daten dauert erfahrungsgemäß einige Tage. Wie die Angreifer ins System kamen, ist aktuell noch nicht genau bekannt. Es werden aber Angreifer aus dem russischen Raum vermutet – zumindest entsprechend der Lösegeldforderung.
Anfangs lief ein Notband. Inzwischen (21.9.) spielen sie nur Musikprogramm.
Radio Geretsried hat gerade mit einer technischen Störung zu kämpfen. Wir arbeiten daran, sie schnellstmöglich zu beheben. In diesem Zeitraum hört ihr Musik nonstop. In den nächsten Tagen solltet ihr unser Programm wieder in gewohnter Weise hören.
Wir bitten um Euer Verständnis!
Bei Fragen könnt ihr uns per WhatsApp an die 08171/42 88 535 schreiben.
https://www.radio-geretsried.de/index.php/2024/09/18/in-eigener-sache-technische-stoerung-in-kuerze-behoben/
Was bedeutet das für einen Radiosender? Folgende Auswirkungen sind denkbar:
- Hörerverlust (Rückkehr der Stammhörer wird nur zum Teil stattfinden)
Somit: schlechtere Zuhörerstatistik und weniger Attraktivität für Werbe-Einschaltungen - Verlust von Werbeeinnahmen
Kurzfristig sowieso, weil die Spots nicht ausgespielt werden können – ja, meist wird vorab oder im “Abo” bezahlt, aber die Spots müssen nach hinten verschoben werden, wo theoretisch schon neue Kunden Slots buchen hätten können. - Weiterhin laufende Kosten: Studio-Fixkosten, Personalkosten, Stromkosten,…
- Reputationsverlust
Lessons learned:
Auch hier hätte man mit Vorbereitung eines Notsystems zumindest rudimentär das Programm aufrecht erhalten können. Ein “mobiles” Studio haben viele Sender und somit zumindest die Programmerstellung machen können. Das Ausbringen ins “Netz” hätte natürlich auch ein Notfallsystem benötigt.
Die Kommunikation hätte man aktiv gestalten können.
Ohne jetzt die technischen Betriebsdetails dieses Senders zu kennen, aber mit wenigen hundert oder tausend Euro hätte man diesen Stillstand verhindern oder wesentlich verkürzen können. Man hätte mit einem Mobilen Studio weiterhin Infosendungen produzieren können und mit einem kurzfristig wiederherstellbaren Backup der Spots und wichtigsten Musiktitel wäre das Programm (eingeschränkt) weitergelaufen.
Oft ist es die Einstellungen wie: “was soll denn schon passieren”, “unser IT-ler kümmert sich doch um alles” “Backup haben wir eh”, “der Strom ist in den letzten Jahren nur kurz ausgefallen”, die dann verheerend werden.
Meine Frage: Was kostet eurem Betrieb ein Tag Stillstand? Was bedeutet das an Umsatzeinbußen und laufenden Fixkosten? Ich kann garantieren, dass ein Notfallhandbuch mindestens einen Tag Stillstand verhindert und weniger kostet.
Thomas Laszlo ist DER Experte für Notfallpläne. Schon seit Beginn seiner Karriere beschäftigt er sich mit dem Thema. Egal ob in der Hotellerie, als auch in der IT, wo er als IT-Leiter immer gleichzeitig Krisenmanager war. Seit 2019 begleitet er Unternehmen bei der Erstellung eigener Notfallpläne. Er ist Vortragender zum Thema Business Continuity bei diversen Wirtschaftsverbänden und IT-Kongressen.